Der Begriff ‚babylonischer Planet‘ setzt sich mit sprach- und kulturphilosophischen Positionen zu kultureller Begegnung auseinander und sucht diese an einem breiten Fundus von Artefakten auszudifferenzieren. Dazu zählen der Babel-Mythos, das Europa-Gedicht von Moschos, die Fresken in Tiepolos Treppenhaus, die Pariser ‚Cité Nationale de l’Histoire de l’Immigration‘, ein Kindheitsphoto von Jacques Derrida, die Freundschaft zwischen Alexander von Humboldt und François Arago, ‚Die weiße Festung‘ von Orhan Pamuk, ‚Felix in Exile‘ von William Kentridge, der Universalübersetzer bei ‚Star Trek‘ und schließlich das Denken des Planetarischen bei Alain Badiou. Dabei dienen der babylonische Begriff der Begegnung und der planetarische Begriff des Welt-Ganzen stets als Leitfiguren der Analyse. Von der Verzwirnung dieser beiden Begriffe wird ein neues kulturwissenschaftliches Verständnis dafür erhofft, was wir heute und künftig unter kultureller Begegnung verstehen wollen.