Seminar 2 SWS
2/4 Credits
Europäische Medienkultur
Prof. Dr. Sonja Neef
In diesem Seminar soll das Verhältnis zwischen Schrift und Hand untersucht werden, wobei die Kulturpraktik von Handschrift gerade auch unter den Bedingungen von mechanischen und technischen Schreibverfahren betrachtet werden soll. Zentral stehen dabei die epistemologischen Mythen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wonach der Duktus der Hand außer dem bloßen Signifikanten ein tiefere, verborgene Schicht zu erkennen gäbe, etwa den Charakter des Schreibers (Klages) oder eine geistige Disposition (Lombroso; Prinzhorn). Tatsächlich entstanden mit der Erfindung der Elektrizität eine Vielzahl von Projekten zur Schaffung eines ultimativen Schreibgeräts: Bedini erfindet den elektrischen Füller, Helen Smiths zeichnet Marskommunikation auf einer mechanischen Schreibrolle auf, und Vazlav Nijinski entwirft das Phantasma eines schizoiden Füllers.
Das Seminar ist Teil des Studienmoduls „Inszinierung von Schrift“.
Zeit:
Donnerstags, 15.15 bis 16.45 Uhr
Raum 013, Bauhausstraße 11
Hinweise:
Voraussetzungen: EMK, B.A., 6. Semester
Leistungsnachweis: Referat, Hausarbeit
Bemerkung:
Dieses Seminar ist offen für MK, Diplom, B.A. und M.A.
Richtet sich an:
Europ. Medienkultur, MK/BA, MK (Medienwissenschaft)
Studienabschnitt 2