Mieke Bal

Postcolonial food

Food is an area that addresses several senses at once, while tolerating any acceptable mix of recognition and foreignness. In view of this situation I have been exploring ways of conducting an analysis making use of the tool of recognition integrated with the remainder as enrichment. For this, I started to search for indications of cultural phenomena that could stand for what our urban centers actually gain from the Babylonic situation that resulted from current mass migration, if only we can see it, that is, connect it to something we can recognize. Now, when we talk about recognition and novelty together, of ‚look‘ and its pleasurable aspects, we step into the neighboring domains of the semiotic or the production and use of meaning, and the aesthetic that involves the senses and reflection. Any reflection on the aesthetic, in turn, calls forth the age-old tension therein between innovation and (recognizable) emulation or imitation. I propose to briefly reflect on this tension, and see if we can make this tension work for something as difficult to grasp as the everyday – that domain whose spaces ‚… compose a manifold story that has neither author nor spectator, shaped out of fragments of trajectories and alterations of spaces…‘.

 

Postkoloniale Kost

Nahrung ist ein Gebiet, in welchem mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden, innerhalb dessen jedes akzeptable Mischungsverhältnis von Wiedererkennung und Fremdheit zulässig ist. Angesichts dieses Sachverhalts habe ich nach Analysemethoden gesucht, die sich des Instruments der Wiedererkennung bedienen, und welche den Überrest als Bereicherung integrieren. Dafür begann ich nach Anzeichen kultureller Phänomene zu suchen, die für den Profit stehen könnten, den unsere urbanen Zentren tatsächlich aus ihrer, aus gegenwärtiger Massenmigration resultierenden, babylonischen Situation ziehen – wenn wir es nur sehen können, damit meine ich, es mit etwas verbinden könnten, das wir wieder erkennen können. Wenn wir nun Wiedererkennung und Neuheit, den Blick und seinen lustvollen Aspekte zusammen denken, stoßen wir unweigerlich auf die benachbarten Gebiete der Semiotik, oder Produktion und Gebrauch von Bedeutung, und auf die Ästhetik, die Sinne und Reflexion mit einbezieht. Jedes Nachdenken über Ästhetik ruft wiederum die altbekannte Spannung zwischen Innovation und (erkennbarer) Nachahmung, oder Imitation auf. Ich schlage vor, kurz über dieses Spannungsverhältnis nachzudenken, und zu prüfen, ob es sich auf etwas anwenden lässt, das so schwierig erfassbar ist, wie der Alltag, diesem Gebiet, dessen Räume „…eine Geschichte bilden, die weder einen Autor noch einen Betrachter besitzt, geformt einzig aus Fragmenten von Laufbahnen und Veränderungen von Räumen.“