Mireille Rosello

Créolisation instantanée: frontières et apprentissage

Violence is not absent on the external and internal borders of Europe and we are daily confronted with the tragic aspects of the encounters or clashes that take place within Europe and on its edges. Yet, I wanted to focus today on the possibilities of using Glissant’s „creolization“ as the specific type of „métissage“ that the less dramatic and perhaps more productive moments of the construction of Europe might produce. I will focus on the so-called „Erasmus“ university programs as imagined by a filmmaker, Cedric Klapisch whose L’Auberge espagnole exemplifies the imperfect yet optimistic facets of „instant creolization.“

I choose to talk about „instant creolization“ (an obviously self-derisive label), in order to both observe it and refrain from presenting it either as a solution or even as something that falls into the category of „serious“ but rather as a metaphor for other political movements. Without idealizing Creolization (like the rhizome that inspired Glissant, it is not inherently desirable or undesirable) I suggest that the film provides us with a different vision of a creolizing Europe if we read it through the lenses provided by the words „opacity,“ „unpredictability“ and „chaos.“

 

Sofortige Kreolisierung: Grenzen und Möglichkeiten des Erlernens

Gewalt ist weder außerhalb noch innerhalb der europäischen Grenzen abwesend und wir werden täglich mit den tragischen Seiten von Zusammenstößen und Konflikten, die im Inneren und am Rande Europas stattfinden, konfrontiert. Dennoch möchte ich heute die Möglichkeiten aufmerksam machen, die sich eröffnen wenn Glissants Konzept der ‚Kreolisierung‘ als spezifischer Typ der ‚Vermischung‘ betrachtet wird, welchen die weniger dramatischen, aber vielleicht produktiveren Momente des Aufbaus Europas hervorbringen. Zu diesem Zweck werde ich mich auf die so genannten „Erasmus“-Programme der Universitäten beziehen, so wie sie der Filmemacher Cedric Klapisch in seinem Film “ L’Auberge espagnole “ vorstellt. Sein Film führt die Facetten einer unperfekten, aber doch optimistischen ’sofortigen Kreolisierung‘ („instant creolization“) beispielhaft vor.

Meine Themenwahl – die sofortige Kreolisierung (ein offensichtlich selbst-spöttisches Etikett) – soll einerseits diese näher betrachten und gleichzeitig ihrer Darstellung als Lösung oder als „seriöse“ Erscheinung entgegenwirken. Stattdessen soll dieser Form der Kreolisierung ehr der Stellenwert einer Metapher für andere politische Bewegungen eingeräumt werden. Ohne die Kreolisierung zu idealisieren (wie das Rhizom, das Glissant inspirierte, ist sie an sich weder erstrebenswert noch unerwünscht) möchte ich darauf hinweisen, dass der Film uns eine andere Vision eines kreolisierenden Europas anbietet, wenn wir ihn aus der Perspektive der „Undurchsichtigkeit“, „Unvorhersehbarkeit“ und des „Chaos“ betrachten.